In der Schwangerschaft verändert sich der Körper. Senkt sich im Verlauf beispielsweise der Beckenboden, kann das zu Schwangerschaftsinkontinenz führen. Dr. med. Constantin Charvalakis ist Facharzt für Urologie und behandelt in seiner Praxis in Montabaur sowohl Männer als auch Frauen.
- Herr Dr. Charvalakis, wieso kann es zu Schwangerschaftsinkontinenz kommen?
Zunächst wird durch das vermehrt gebildete Progesteron das Gewebe des Beckenbodens weicher, da sich der Körper auf die Geburt vorbereitet. Deshalb senkt sich der Beckenboden ab. Außerdem drückt die Gebärmutter mit dem wachsenden Kind auf die Blase. Harndrang tritt deshalb häufiger auf als Belastungsinkontinenz. Wenn der Fötus auf die Blase drückt, melden die Dehnungsrezeptoren in der Blase dem Gehirn bereits frühzeitig, dass die Blase voll ist. Deshalb müssen Schwangere oft zur Toilette. Aber durch den Harndrang kann man tatsächlich auch ein paar Tropfen Urin verlieren, besonders beim Niesen, Lachen oder Husten.
- Verschwindet diese Symptomatik nach der Schwangerschaft automatisch?
Bei einer normalen Geburt, die ohne Komplikationen und ohne Verletzungen des Beckenbodens verläuft, verschwindet dies normalerweise von selbst, da die Anatomie im Beckenbereich sich wieder normalisiert.
- Kann man den Körper dabei in irgendeiner Form unterstützen?
Beckenbodentraining ist sicherlich keine schlechte Idee. Es gibt spezielle Übungen nach der Schwangerschaft, die den Beckenboden stärken.
Für weitere Informationen zur Behandlung von Schwangerschaftsinkontinenz und anderen urologischen Beschwerden während der Schwangerschaft, besuchen Sie die Allgemeine Urologie-Seite der Urologischen Privatpraxis Dr. med. Charvalakis.